DOBRATSCH GIPFELHAUS

Dobratsch-Gipfelhaus

Hotelerie / Gastronomie

DOBRATSCH GIPFELHAUS

Das neue Dobratsch Gipfelhaus weist einen neuen, eigenständigen Weg ins 21. Jahrhundert, ohne jedoch die Tradition aus dem Blickwinkel zu verlieren. So wurde ein „Sonnenkraftwerk“ im Passivhausstandard am Gipfel konzipiert, das die vorhandene Sonnenenergie aktiv und passiv optimal nutzt und andererseits in punkto Ökologie und Nachhaltigkeit die höchsten Umweltstandards aufweist. Die großzügigen hochwärmeschutzverglasten Fensterflächen im Erdgeschoss eröffnen einen Rundum-Panoramablick auf die umliegende Bergwelt.

Von den verwendeten ökologischen Baumaterialen bis hin zur Wiederverwendung der Dachhaut und der Fassade des alten Ludwig Walter Hauses zieht sich der ökologische Gedanke durch das gesamte Konzept. Der vielseitig einsetzbare Werkstoff Holz wird nicht nur als Konstruktionswerkstoff für die beiden Obergeschosse verwendet, der heimische Werkstoff ist auch im Inneren des Gebäudes und an der Fassade in Form von Lärchenholzschindeln spürbar.

Das Gebäude nutzt die energetischen Ressourcen am Standort optimal. Die gesamte Südfassade ist als Solarfassade ausgeführt; die 100 m2 thermischem Solarkollektoren im Obergeschoß und die großzügigen Fensterflächen maximieren die solaren Gewinne am Standort. Die beiden Obergeschosse sind im Passivhausstandard ausgeführt und werden über eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kontrolliert be-und entlüftet. Weiteres verfügt das Gebäude über eine Vacuum WC Anlage, was zu einer deutlichen Reduktion der Wassermenge pro Spülgang führt. Nachdem es auf dem Dobratsch keine Quelle gibt, wird das Regenwasser in einer Zisterne gesammelt, und zu Trinkwasser aufbereitet. Die Abwässer werden im Keller mittels einer Kleinabwasserbeseitigungsanlage geklärt, und außerhalb des Wasserschongebietes zur Versickerung gebracht.

Die Realisierung dieses Projektes auf dem Dobratsch in knapp 6 Monaten war eine logistische Herausforderung. Sämtliche Arbeiten und Materialtransporte waren penibel geplant und aufeinander abgestimmt. Das Untergeschoss in Massivbauweise wurde in 6 Wochen errichtet. Der Beton musste vor Ort fertig abgemischt werden, da die steile Zufahrtsstraße für Mischwägen nicht befahrbar war. Die 180 Fertigteile aus Holz für die beiden Obergeschosse wurden in knapp 3 Wochen fertig montiert. Der frühe Wintereinbruch im Oktober erschwerte zwar die Ausführung, zeigte aber, was alles möglich ist, wenn alle zusammen helfen und an den Erfolg glauben. Diesem Zusammenhalt und dem Einsatz aller Beteiligten trotz widrigster Bedingungen ist es zu verdanken, dass das Gipfelhaus planmäßig in Betrieb gehen konnte.

Passivhaus mit
Ausblick

KONSTRUKTION

Holz-Riegelkonstruktion im Passivhausstandard

LEISTUNG

Planung, Örtliche Bauaufsicht

JAHR

2010